#56 - Wie trägst Du einen Berg an Arbeit ab?

„Der Mensch, der den Berg wegtrug, war derselbe, der anfing, die kleinen Steine wegzutragen.“ (Aus China)

 

Geht es Dir auch oft so, dass Du einen großen Berg an Arbeit vor Dir hast und gar nicht erst anfängst, weil Du auf den richtigen Tag wartest oder darauf, dass sich der Berg von alleine auflöst? Oder Du verbringst viel Zeit damit, nachzulesen, wie man Berge abträgt oder hast ausgefeilte Pläne und Visionen, wie es erst einmal sein wird, wenn der Berg weg ist? Gerne schauen wir dann auch auf Menschen, die das schon erreicht haben, und kommen frustriert zu dem Entschluss, dass sie einfach mehr Talent im Berge-Abtragen haben als wir, dass wir uns vielleicht das falsche Ziel gesetzt haben oder eben einfach zu faul sind.

Dabei machen es die meisten erfolgreichen Menschen wohl eher wie der Mann in dem Zitat. Was können wir also von ihm lernen?

1.) Ein großes Ziel ist nicht alles, sondern es muss in machbare Einheiten unterteilt sein. Wenn wir nur den Berg vor Augen haben, ist es kein Wunder, dass uns der Mut verlässt. Daher brauchen wir nicht nur eine Vision, sondern vor allem auch konkrete erste Handlungsschritte.

2.) Es ist vollkommen okay, klein anzufangen. Der Mann in dem Zitat hat auch erst einmal mit kleinen Steinen angefangen. Vielleicht haben die Menschen um ihn herum ihn ausgelacht und gespottet … und klar, wenn man einen kleinen Stein mit einem ganzen Berg vergleicht, kommt einem das ja auch lächerlich vor. Aber, wenn Du jeden Tag 10 Minuten liest, sind das am Ende des Jahres 60 Stunden Lesezeit. Wenn Du zweimal die Woche 5 km läufst, bist Du am Ende des Jahres über 500 km gelaufen. Und mit der Zeit kommt ja noch Erfahrung und mehr Ausdauer dazu, so dass Du auch irgendwann größere „Steine“ abtragen kannst.

3.) Bei anderen sehen wir oft nur das Ergebnis und nicht die Arbeit. Die gleichen Menschen, die anfangs über den Mann gelacht haben, waren bestimmt voller Erfurcht, als er tatsächlich den Berg abgetragen hat. Und wahrscheinlich haben sie sich nicht mehr daran erinnert, dass sie ihn vor ein paar Jahren noch ausgelacht haben, als er damit anfing. So ähnlich geht es uns ja auch oft bei Meistern ihres Faches. Wir schwärmen dann von ihrem großen Talent, haben aber nicht die unzähligen Fehlversuche und frustrierenden Übungsstunden vor Augen, die sie hinter sich haben.

4.) Das wichtigste ist überhaut anzufangen. Die Sache mit dem Berg aus dem Zitat ist natürlich wirklich eine große Nummer und die meisten von uns (inklusive mir) würden wahrscheinlich trotz allem nach ein paar Tagen aufgeben. Aber vielleicht ist der Berg, den Du gerade vor Dir hast ja gar nicht so groß? Sehr oft ist es doch so, dass wenn wir einmal anfangen, unseren Berg an Arbeit in konkrete Teilschritte zu unterteilen und den ersten davon in Angriff nehmen, wir ihn oft viel schneller als gedacht abgetragen haben. Und umgekehrt: Je länger wir das nicht tun, umso größer erscheint der Berg … vermutlich, weil wir innerlich eine Erklärung dafür brauchen, warum er immer noch da ist.

Wie gehst Du vor, wenn Du einen Berg an Arbeit vor Dir hast?