Kennst Du das Gefühl, Dich im Kreis zu drehen? Das Gefühl, dass Du trotz all deiner Bemühungen nicht vorankommst oder dass Du keine Fortschritte in deinem Leben machst? Oder dass Du immer wieder dieselben Fehler machst oder dieselben Probleme hast?
Auch wenn das sehr frustrierend ist, sind Kreisläufe ja auch etwas ganz natürliches … wie würde es uns gehen, wenn sich die Erde nicht regelmäßig um sich selbst und um die Sonne drehen würde? Wenn die Abfolge von Tag und Nacht oder der Jahreszeiten irgendwie chaotisch und nicht vorhersehbar wäre?
Und vielleicht hilft dieses Bild ja auch dabei, Deinem eigenen „Sich im Kreis drehen“ mehr Forschergeist und Verständnis entgegenzubringen und gleichzeitig nach möglichen Auswegen zu suchen.
Gib Deinem „Problem“-Kreislauf einmal einen Namen, also z.B. „Wir streiten uns immer wieder über dieselbsen Sachen“ oder „Ich komme bei xy nicht vorwärts“ oder „Ich falle immer auf dieselben Leute rein“.
1.) Wie genau sieht Dein Kreislauf aus? Male Dir einen Kreis und führ Dir eine vergangene Situation, in der der Kreislauf aktiv war vor Augen. Welche Stationen gehören zu dem Kreislauf dazu? Wie beginnt er typischerweise? Was folgt dann? Und dann? Und wie bedingt der Schluss beim nächsten Mal den Neuanfang?
Vielleicht fällt Dir an dieser Stelle schon auf, dass es gar nicht so ganz einfach ist, ein wirklich klares Bild von Ursache und Wirkung zu benennen, aber gib nicht vorschnell auf. Hierbei kann Dir auch ein Perspektivwechsel helfen … wie würde ein Außenstehender beschreiben, was da immer wieder passiert?
Trage dann die einzelnen Stationen auf dem Kreis ein.
2.) Was ist die Kraft im Zentrum des Kreises? Die Erde bewegt sich ja um die Sonne, weil sie sich in derem Gravitationsfeld befindet. Die Masse der Sonne hält also die Bewegung der Erde um sie herum aufrecht. Welche Kraft hält Deinen Kreislauf aufrecht? Gibt es da einen Glaubenssatz, ein Bedürfnis oder irgendetwas, das Dir spontan einfällt?
Schreib das, was Dir gerade einfällt, in die Mitte Deines Kreises!
3.) Welche Exit-Optionen gibt es? Jetzt überlege Dir für jede Station des Kreislaufs mögliche Handlungsalternativen. Das heißt noch nicht, dass Du das ab sofort umsetzen sollst, hier geht es erst einmal nur um ein Brainstorming. Sei also ruhig kreativ und ein bisschen verrückt. Wenn Dir bei einer Idee Deine innere Stimme sagt, dass „man“ das aber nicht machen kann, dann spüre nach, ob das eine Beschränkung ist, die mit einem Glaubenssatz aus der Kreismitte zusammenhängt und ergänze das gegebenenfalls.
Schreibe Dir an jede Station des Kreises eine oder mehrere Exit-Optionen!
4.) Experimentiere und beobachte! Such Dir eine Sache heraus, die Du beim nächsten Mal anders machen möchtest. Am besten Du formulierst einen ganz konkreten „Wenn-Dann-Satz“, also z.B. „Wenn ich das nächste mal merke, dass wir uns wieder über das gleiche Thema streiten, dann bitte ich ich um eine kurze Pause und gehe einmal um den Block.“ In dem Moment unterbrichst Du den Automatismus des Kreislaufs und sehr wahrscheinlich ergibt sich daraus ein etwas anderer Verlauf als bisher.
Es muss also gar nicht direkt der große Wurf sein, sondern oft reicht schon eine kleine Veränderung aus, um aus einem Sich-im-Kreis-Drehen eine Aufwärtsspirale zu machen.
