#39 - Sind mittelmäßige Noten schlecht?

5 Gedanken zum Umgang mit mittelmäßigen Noten

 

Das ist schon ein bisschen seltsam ... ich habe gerade kurz bei einer bekannten Suchmaschine recherchiert: Für „gute Noten“ gibt es über 3.000.000 Treffer, für „schlechte Noten“ ca. 350.000 und für „mittelmäßige Noten“ gerade mal 8000. Wenn man ohne Anführungszeichen sucht oder „Noten“ durch „Schulnoten“ ersetzt, ähnelt sich das Bild … gute Noten sind gefragt, schlechte Noten folgen mit etwas Abstand und mittelmäßige Noten interessieren niemanden. Dabei sind sie rein statistisch ja eher der Normalfall und betreffen daher die meisten Schülerinnen und Schüler.

 

Wie kannst Du also damit umgehen, wenn Du gerade ein mittelmäßiges Halbjahreszeugnis in den Händen hältst?

 

1. Lass Dir nicht einreden, dass „mittelmäßig“ dasselbe wie „schlecht“ ist. Wir Menschen tendieren stark zum Schwarz-Weiß-Denken. Aber gerade bei Noten ist das ziemlicher Quatsch … sonst gäbe es ja nur „gut“ und „schlecht“ und nicht Noten wie „befriedigend“ und „ausreichend“.

 

2. Sei stolz auf Fächer, in denen Du Dich verbessert hast. Wenn Du Dich in einem schwierigen Fach von einer Vier auf eine Drei verbessert hast, zählt das mindestens genauso viel, wie wenn sich jemand von einer Zwei auf eine Eins verbessert hat. Überhaupt … gerade in der aktuellen Situation ist es schon eine große Leistung, die Noten konstant zu halten.

 

3. Mach Dir bewusst, wo Deine Prioritäten liegen. Oft ist es so, dass „mittelmäßige“ Schüler später im Beruf sehr erfolgreich sind, weil sie neben der Schule noch andere Interessen verfolgen, die ihnen später weiterhelfen. Wie sieht es da bei Dir aus? Gibt es etwas, was Du später ausbauen möchtest und wofür Du gar keine Top-Noten brauchst?

 

4. Genieße die fehlende Aufregung. Dass schlechte Noten Stress bedeuten, ist wohl jedem klar. Aber auch gute Noten erzeugen Stress … sie müssen ja schließlich so bleiben, am besten noch besser werden, und jedes „befriedigend“ ist plötzlich eine herbe Niederlage, die für Enttäuschung, Wut und Verzweiflung sorgt. Freu Dich über gute Noten, aber erhebe sie nicht zum Selbstzweck.

 

5. Überlege, wo Du Dich ohne viel Aufwand verbessern kannst. Wenn Du feststellst, dass die ein oder andere bessere Note doch hilfreich wäre … wie schaffst Du das am leichtesten? Wo hast Du vielleicht mit minimalem Aufwand schon eine Drei geschafft und könntest mit etwas Mehreinsatz sogar auf eine Zwei kommen?