
Manchmal blockieren uns negative Gedanken beim Lernen oder auch sonst im Alltag. Diese einfache 4-Schritte-Übung hilft, aus Gedankenspiralen auszusteigen – nicht durch erzwungenen Optimismus,
sondern durch eine achtsame Perspektivverschiebung.
1. Die Situation anerkennen
Bevor wir versuchen, eine neue Perspektive zu finden, ist es wichtig, das Problem ehrlich zu benennen. Was ist passiert? Welche Gedanken und Gefühle kommen auf? Nimm dir dafür ausreichend Zeit
und beantworte diesen Punkt am besten schriftlich.
2. „Aber immerhin …“ – Einen positiven Aspekt entdecken
Dieser Schritt bedeutet nicht, die Situation schönzureden. Es geht darum, etwas Kleines zu finden, das dennoch funktioniert hat – selbst wenn es nur ist, dass du dich überhaupt hingesetzt hast,
um zu lernen.
3. „Das zeigt mir, dass …“ – Eine Erkenntnis ableiten
Hier geht es darum, aus der Situation eine Lernerfahrung zu gewinnen. Gibt es eine Stärke oder eine Ressource, die sich zeigt? Vielleicht zeigt eine verpatzte Prüfung, dass deine Vorbereitung in
manchen Bereichen schon gut war, aber es noch Stellschrauben gibt – zum Beispiel bei der Prüfungssituation selbst.
4. „Was kann ich tun?“ – Ein nächster Schritt
Dieser Schritt macht den Prozess handlungsorientiert: Welcher kleine, machbare Schritt ergibt sich aus den bisherigen Überlegungen? Selbst eine minimale Veränderung kann helfen, langfristig aus
Blockaden herauszufinden.
Zwei Beispiele aus dem Lernalltag:
Beispiel 1: Aufschieben & fehlende Motivation
1️⃣ Die Situation: „Ich sollte eigentlich lernen/arbeiten, aber ich schiebe das schon den ganzen Tag vor mir her.“
2️⃣ „Aber immerhin … habe ich mich zumindest schon hingesetzt und versucht, anzufangen.“
3️⃣ „Das zeigt mir, dass … ich mich eigentlich mit dem Thema auseinandersetzen will und vielleicht eine andere Strategie oder einen besseren Einstieg brauche.“
4️⃣ Was kann ich tun? „Ich könnte mir einen Timer für 10 Minuten stellen und mit einer kleinen Aufgabe starten, die mir leicht fällt.“
Beispiel 2: Unsicherheit über die Zukunft & zu viele Optionen
1️⃣ Die Situation: „Ich weiß nicht, welche Entscheidung ich treffen soll. Es gibt zu viele Möglichkeiten, und ich habe Angst, etwas falsch zu machen.“
2️⃣ „Aber immerhin … setze ich mich aktiv mit meinen Optionen auseinander, statt sie einfach zu ignorieren.“
3️⃣ „Das zeigt mir, dass … mir meine Zukunft wichtig ist und ich bewusste Entscheidungen treffen möchte.“
4️⃣ Was kann ich tun? „Ich könnte eine Pro-und-Contra-Liste schreiben oder mit einer vertrauenswürdigen Person darüber sprechen, um mehr Klarheit zu bekommen.“
Diese Übung kann dir helfen, dich weniger von negativen Gedanken lähmen zu lassen – und stattdessen mit kleinen, realistischen Schritten weiterzugehen.

PDF-Download: Die Übung als Vorlage
Diese Methode funktioniert besonders gut, wenn du sie schriftlich durchgehst. Hier kannst du dir eine Anleitung kostenlos herunterladen: Aber immerhin.pdf