#80 - Warum Self-Care manchmal nichts nützt

3 voraussetzungen für wirkungsvolle Selbstfürsorge

 

„Selfcare“ ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Trend geworden. Die sozialen Medien sind voll von Tipps, wie wir uns besser um uns selbst kümmern können, indem wir uns gesund ernähren, uns regelmäßig bewegen und uns Zeit für Hobbys und Entspannung nehmen.

 

Doch je mehr von diesen Tipps wir verfolgen, umso mehr scheinen wir uns manchmal von dem angestrebten Glück zu entfernen und alle Selfcare-Praktiken fühlen sich dann wie ein Pflaster an, dass eine offene Wunde nur zudeckt, aber nicht heilt.

 

Ich denke, eine wirkungsvolle Selbstfürsorge sollte daher vor allem auf drei Dingen aufbauen:

 

1.) Selbstreflexion. Selbstfürsorge beginnt mit der Fähigkeit, sich selbst wirklich zu verstehen. Das bedeutet, dass wir uns die Zeit nehmen, nachzuspüren, wer wir wirklich sind, was uns wichtig ist und was unsere Bedürfnisse und Ziele sind. Nur so können wir Entscheidungen bewusster treffen, anstatt nur den Trends und Empfehlungen zu folgen. Ein Tagebuch oder Gespräche mit mit einem Freund, Familienmitgliedern oder einem Berater können hier gute Ansatzpunkte sein.

 

2.) Selbstakzeptanz. Unsere Unvollkommenheiten, Fehler und Schwächen zu akzeptieren, ohne uns selbst zu verurteilen, ist vielleicht eine der schwierigsten Übungen überhaupt. Hierbei kann es helfen, uns nicht zu sehr mit anderen zu vergleichen, sondern immer wieder den Fokus auf unseren eigenen Weg und unsere Stärken und Fähigkeiten zu richten.

 

3.) Selbstmitgefühl. Das bedeutet, uns selbst mit der gleichen Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen, die wir auch einem guten Freund entgegenbringen würden. Wenn wir Fehler machen oder uns schlecht fühlen, sollten wir uns nicht verurteilen, sondern uns selbst trösten und ermutigen. Stell dir vielleicht ein kleines Kind vor, das gerade leidet … würdest du ihm eine der vielen Selfcare-Praktiken empfehlen oder es vielleicht einfach in den Arm nehmen?

 

Selbstfürsorge ist ein Prozess, der Zeit und Mühe erfordert und sich nicht immer in schicke Fotos oder coole Challenges packen lässt. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?